Bis 1961 baute O&k eigene 4-Takt-Dieselmotoren in V-Anordnung. Wir sehen ein Exemplar der erfolgreichsten Baureihe aus dem Programm, die im Laufe der Zeit ab 1949 als "16", "116" oder "316" bezeichnet wurde. Zylinderdurchmesser 115 mm, ein Hub von 160 mm und Nenndrehzahl von 1500 U/min kennzeichnen den Selbstzünder als langhubigen Mittelschnelläufer, der für den Baumaschinenantrieb robust und durchzugsstark war. Auch in O&K-Rangierlokomotiven und Feldbahnloks lief bzw. läuft er bis heute. Sonderausführungen dieser Motoren, bei denen eine Zylinderreihe als Kompressor, die andere als Motor arbeitete, setzte O&K ebenfalls in den eigenen Kompressorbaureihen ein.
In diesem L251a, einem immerhin 20 to schweren Bagger, werkelt der 316V4 mit insgesamt 6,65 Litern Hubraum und Nennleistung von 72 PS. Über eine Strömungskupplung und ein im Stillstand schaltbares Zweigang-Getriebe wird die Kraft auf das Windwerk übertragen. Den zweiten Gang sollte man aber tunlichst nur für leichtere Arbeiten und Geradeausfahrt nehmen, allerdings verhindert die verschleißfrei arbeitende Turbokupplung recht zuverlässig eine Überlastung und ein Abwürgen des Motors. Der Klang des Motors ist, besonders im Vergleich zum luftgekühlten Deutzer, äußerst beruhigend, und wird dem gemeinen Motorenfan hiermit zur rezeptfreien äußerlichen Anwendung dringend empfohlen.
Foto: Reinhard Schilling